Einführung

Bürosoftware im Vergleich zu Autorensoftware

Wer am PC einen Roman schreiben will, hat im allgemeinen die Wahl zwischen einer Büro-Textverarbeitung und einer speziellen Autorensoftware (reine Texteditoren seien an dieser Stelle einmal vernachlässigt).

Bürosoftware ist leicht verfügbar, weit verbreitet, leistungsfähig und bewährt. Es gibt dafür Ratgeberliteratur und Schulungsveranstaltungen. Viele Menschen benutzen Bürosoftware beruflich und sind mit deren Grundfunktionen vertraut, so dass es keine besonderen Umstände macht, sie auch beim „Schreiben nebenher“ zu verwenden.

Wer allerdings einen umfangreichen Roman schreibt, kommt früher oder später an einen Punkt, wo die Geschichte unübersichtlich zu werden droht. Vielleicht existieren bereits Gliederungen, Notizen, Planungsunterlagen, Exposé-Entwürfe, Kapitelübersichten und so weiter, doch mit wachsendem Umfang des Manuskripts wird es immer schwieriger, diese Unterlagen aktuell zu halten. Das Umstellen von Abschnitten und Kapiteln, die Einführung zusätzlicher Handlungsstränge, die Wahrung chronologischer Stimmigkeit, all das kann spätestens bei der Überarbeitung zur ensthaften Herausforderung werden.

Hier kommt die spezialisierte Autorensoftware ins Spiel. Sie bietet in der Regel bessere Hilfsmittel als die Bürosoftware, einen Roman in kleine Teile zu zerlegen und diese Teile mit all den Zusatzinformationen zu versehen, die andernfalls aus Notizbüchern, Tabellen, Zusatzdokumenten und Haftmerkern bestehen würde. Der Hauptzweck dieser Software besteht also darin, das Große Ganze der Geschichte besser im Blick zu behalten, und zwar auch dann, wenn diese Geschichte laufend erweitert, verkürzt oder umstrukturiert wird. Verschiebt man einen Teil des Texts, verschieben sich die Inhaltsangaben, Notizen, Textmengenangaben und alles, was unter den Begriff „Metadaten“ fällt, mit, so dass alles stets zusammenpasst.

Viele Autorenprogramme bieten darüberhinaus Zugriff auf das gesammelte digitale Recherchematerial, so dass alles an einem Platz ist, und die Benutzer nur noch ein einziges Programm für ihre gesamte Arbeit benötigen. Natürlich erfordert das eine gewisse Lernbereitschaft. Manche Schreibprogramme haben ein Bedienkonzept, das von den Standards der Bürosoftware abweicht. Das kann für Autoren, die keine Freude am Experimentieren mit ihrem PC haben, eine Hürde darstellen. Hinzu kommt, dass die Textverarbeitungsfunktion vor allem von kostenloser Autorensoftware nicht immer so ausgereift ist, wie man es von Bürosoftware gewöhnt ist.

Warum novelibre?

Der Entwickler von novelibre hat über Jahrzehnte mit Office-Textverarbeitungen gearbeitet und deren Vorzüge zu schätzen gelernt. Gleichzeitig war es ihm immer ein Vergnügen, jede Autorensoftware, die ihm unterkam, auszuprobieren, immer auf der Suche nach dem perfekten Programm. Lange Zeit schien das yWriter zu sein. Es ist kostenlos und stabil, und man kann es vor allem in Verbindung mit einem „externen Texteditor“ benutzen, sprich: einer Bürotextverarbeitung. Damit kann man also seinen Roman mit yWriter strukturieren und überblicken, und gleichzeitig mit OpenOffice schreiben. Der Herausgeber von yWriter ist selbst ein überaus produktiver Schriftsteller, und seine Software ist sehr effizient, indem sie insbesondere seinen Arbeitsablauf unterstützt.

Nun gibt es allerdings noch weitere Herangehensweisen ans Romanschreiben, für die yWriter von Haus aus keine Unterstützung anbietet. Dabei geht es vor allem um dramaturgische Strukturen (z.B. das „Drei-Akt-Modell“ oder die „Heldenreise“), und das Erzählen mit mehreren Erzählsträngen oder Plotlinien. Dafür gibt es im kommerziellen Bereich beeindruckende Lösungen, wie z.B. DramaQueen oder Causality.

Wie auch immer, Programmieren macht Freude, und so entstand schließlich mit novelibre ein weiteres Schreibprogramm, das versucht, die Vorzüge ganz unterschiedlicher Software zu vereinen. Man kann novelibre als Ergänzung zu LibreOffice oder OpenOffice verstehen. Es verwaltet die Struktur und die Metadaten des Romans, und es erzeugt neben dem eigentlichen Manuskript eine Auswahl von Office-Text- und Tabellendokumenten, an denen gearbeitet werden kann.

novelibre richtet sich vor allem an Autoren, die sich gut mit LibreOffice oder OpenOffice auskennen, und denen die zusätzlichen Verwaltungsfunktionen einer spezialisierten Autorensoftware fehlen.

Als Besonderheit kann man novelibre im Zusammenspiel mit spezieller Zeitleistensoftware wie z.B. dem freien Timeline verwenden, was ganz neue Möglichkeiten für die Planung der Erzählhandlung eröffnet.

Als Computerprogramm muss novelibre seine Daten irgendwie speichern. Dazu benutzt es ein offenes und gut dokumentiertes Dateiformat, so dass niemand besorgt sein muss, dass sein Roman irgendwann einmal „im Programm drin steckt und nicht mehr heraus will“.

Zu guter Letzt gibt es mit diesem Online-Handbuch eine umfassende Dokumentation der Funktionen von novelibre.

Wie auch immer Sie den Weg hierher gefunden haben, ich wünsche Ihnen viel Freude und Erfolg beim Schreiben Ihres Romans mit novelibre!

Peter